In Gedenken an Karima Baloch und im Kampf gegen politische Feminizide: Lasst uns gemeinsam das Jahr 2021 zum Jahr der Frauenrevolution machen!

Vor einem Monat wurde Karima Baloch ermordet, die ihr Leben für die Freiheit der belutschischen Gesellschaft und die Rechte der Frauen geopfert hat.

In den Widerstandsbewegungen auf der ganzen Welt und in der Vergangenheit sehen wir, dass Frauen immer an der Spitze der verschiedenen Kämpfe stehen, für Frauenrechte und gegen Kapitalismus und Faschismus kämpfen. Frauen sind diejenigen, die die Gesellschaft mobilisieren, die das Überleben von Kultur und Sprache durch die Bildung neuer Generationen sichern und den Weg für ein freies Leben ebnen. Da Frauen der am meisten unterdrückte Teil der Gesellschaft sind, ist dies ein Grund für Frauen, sich zu organisieren, um ihre Rechte und Freiheiten gegen das patriarchale und kapitalistische System zu verteidigen. Aus diesem Grund nehmen Staaten gezielt weibliche Vorreiterinnen ins Visier und betreiben eine Politik des Feminizids.

Wenn man sich die Profile der durch Attentate ermordeten Frauen anschaut, sieht man, dass es Frauen sind, die aktiv kämpfen und an vorderster Front stehen. In jedem Land der Welt werden politische Frauen ermordet, sei es in Mexiko, Afghanistan, Kolumbien oder der Türkei. So wie die Sozialistin Rosa Luxemburg, wie die Revolutionärinnen Sakine Cansiz, Leyla Saylemez und Fidan Dogan in Paris, wie die Aktivistin Berta Cáceres in Honduras, wie die Aktivistin Sev und ihre beiden Freundinnen in Silopi, wie die Aktivistinnen Zehra Berkel, Hebûn Xelîl und Emina Weysî in Kobanê und noch viele weitere.

Die Aktivistin und politische Vorreiterin Karima Baloch wurde vor weniger als einem Monat ermordet. Ohne zweifel steckt der pakistanische Staat hinter diesem Mord. Karima Baloch kämpfte für die Rechte der Bevölkerung der Belutschen und für ein freies Belutschistan. Sie erhob ihre Stimme gegen Unterdrückung und Besatzung und musste aus ihrer Heimat emigrieren. Doch sie setzte ihren Widerstand im Ausland fort. Sie war eine Inspiration und ein Vorbild für Frauen in Belutschistan und darüber hinaus. Sie war eine jener Frauen, die dem faschistischen Nationalstaat ein Dorn im Auge waren.

Wir als Frauenbewegung in Rojava (Westkurdistan), Kongra Star, begrüßen den Freiheitskampf für die Unabhängigkeit der Menschen in Belutschistan. Der Name der Studentenorganisation, der Karima Baloch angehörte, lautet „Azad“. Azad bedeutet Freiheit und so wie der Name ihrer Organisation kämpften sie für Freiheit und gegen Unterdrückung. Wir grüßen den Kampf der Gesellschaften von Belutschistan und auf der ganzen Welt gegen Unterdrückung, Faschismus und Kapitalismus. Um nicht noch eine weitere Frau wie jüngst Karima Baloch unter uns zu verlieren, rufen wir weltweit die Frauen auf, sich uns in einem gemeinsamen Kampf zusammenzuschließen.

Wir verurteilen die Ermordung führender und revolutionärer Frauen. Wir müssen diese Politik des Feminizides stoppen.

Vereinigen wir unsere Kräfte, ziehen wir das patriachale und kapitalistische System, die staatlichen Behörden und diejenigen, die das Blut unserer Schwestern an ihren Händen haben zur Rechenschaft. Das Erwachen und die Organisierung der Frauen bedeutet, die Grundlagen des Systems der kapitalistischen Moderne zu erschüttern. Der Mord an Karima Baloch wird zur Stärkung unseres radikalen und gemeinsamen Kampfes führen!

Lasst uns gemeinsam das Jahr 2021 zum Jahr der Frauenrevolution machen!

Jin Jiyan Azadî!

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