Zusammen werden wir Rojava verteidigen, kollektiv arbeiten und ein kommunales Leben aufbauen!”

Arbeitsbrigaden – “Schließ dich uns an und werde Freiwilliger! Zusammen werden wir Rojava verteidigen, kollektiv arbeiten und ein kommunales Leben aufbauen!”

Der Kampf des Volkes von Rojava hat in den letzten 10 Jahren die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich gezogen. Inmitten der Konflikte, Krisen und Kriege des Nahen Ostens wird in Westkurdistan und Nordostsyrien ein beispielhaftes und alternatives Lebensmodell verwirklicht. Die Menschen in der Region haben Widerstand gegen die Unterdrückung geleistet, ihr Land von der Besatzung befreit, es gegen ISIS verteidigt und die Autonome Verwaltung auf der Grundlage der Geschwisterlichkeit der Völker geschaffen.

Seit 2012 arbeiten die Menschen in Rojava daran, sich nach den Grundsätzen des Paradigmas einer demokratischen und ökologischen Gesellschaft und der Befreiung der Frau zu organisieren, um ein freies Leben in Würde zu entwickeln. Mit dem Blut zehntausender Märtyrer und der Anstrengung und des Schweißes der Menschen vor Ort wurden bereits große Errungenschaften erreicht, zum Beispiel: der Befreiungskampf der Frauen, die Schaffung einer regionalen und lokalen, demokratischen Selbstverwaltung des Volkes, die Verwirklichung des Rechts jeder regionalen Nationalität, Kultur, Sprache und Religion auf Koexistenz und Selbstorganisation.

In einer Zeit, in der sich die Krise und das Chaos im Nahen Osten aufgrund von Nationalismus, Rassismus, Sexismus und Fundamentalismus verschärft und die internationalen kapitalistischen Kräfte versuchen, den Menschen ihre neokolonialen Projekte aufzuzwingen, betrat Rojava die Bühne der Geschichte, um der Menschheit Hoffnung und neuen Lebensmut zu geben. Auf der Grundlage und inspiriert von der Idee einer demokratischen Nation, die von Abdullah Öcalan entwickelt wurde, gab die Revolution in Rojava der Möglichkeit auf ein freies, friedliches und würdiges Leben neue Hoffnung. Doch bis heute ist das Überleben dieses wichtigen Projekts nicht gesichert. Seit mehr als 9 Jahren steht Rojava unter einem Embargo. Seit mehr als 9 Jahren ist Rojava ununterbrochen mit schweren Angriffen von außen konfrontiert und kämpft darum, sich zu verteidigen. Die Regionen Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî wurden vom türkischen Staat überfallen und besetzt und täglich wird mit neuen Angriffen gedroht. In Verbindung damit wird das Wasser aus den Hauptversorgungsleitungen und Flüssen in der Region abgeschnitten und ein Konzept der speziellen Kriegsführung gegen Rojava umgesetzt, um Unruhe, Krisen und Konflikte in den Regionen der Autonomieverwaltung zu verursachen. Trotz alledem hat Rojava bewiesen, dass es selbst unter schwierigsten Bedingungen möglich ist, sein Leben mit eigenen Händen aufzubauen.

In diesem Rahmen und mit einem Verständniss für die Realität der ständigen Kriegssituation gab es nie einen Grund für die Menschen in Rojava, ihre Träume und ihre Vorstellungen von einem demokratischen Leben aufzugeben. Mit unglaublichem Einsatz haben sich die Menschen in ihren Dörfern und Stadtvierteln in Kommunen selbst organisiert und ihre eigene Verwaltung von unten nach oben aufgebaut. Trotz fehlender Ressourcen sind alle bemüht, Energie- und Umweltprojekte zu realisieren. Kooperativen werden als Modell organisiert und entwickelt, um die ungerechte kapitalistische Produktionsweise Schritt für Schritt zu überwinden. Von Null an wird die Wirtschaft Schritt für Schritt organisiert, entwickelt und verbessert, um sicherzustellen, dass Rojava auf eigenen Füßen stehen und sich selbst versorgen kann. Darüber hinaus wurde das Schul- und Bildungssystem komplett umgestellt und erneuert, um jedem Kind die Möglichkeit zu geben, in seiner Muttersprache zu lernen. Auf gesellschaftlicher Ebene wurden und werden immense Anstrengungen unternommen, um die Krankheiten der sexistischen, patriarchalischen, fundamentalistischen und rassistischen Mentalität zu überwinden und eine Lebensweise zu fördern, die auf Gleichheit, Respekt, Gerechtigkeit und Freiheit beruht. Überall haben sich Frauen und Jugendliche autonom organisiert, um für eine willensstarke, unabhängige und dynamische Gesellschaft zu arbeiten und zu kämpfen und um die Freiheit der Frauen überall und für immer zu sichern.

Die Menschen in Rojava leisten witerhin Widerstand gegen Faschismus und Besatzung. Unter härtesten und schwierigsten Bedingungen führen sie ihren Alltag fort und versuchen, etwas Neues aufzubauen. Gemeinsam haben wir, als verschiedene Organisationen aus Rojava, das Network for International Friendship gegründet. In der Geschichte des Kampfes der unterdrückten Völker waren Solidarität und internationale Unterstützung immer eine unserer stärksten Waffen, und Solidarität ist für uns zu aller erst kein Sache von Worten und der Theorie, sondern ein Sache von Arbeit und der Praxis: Sie wurde in Spanien 1936 praktiziert, sie wurde in Angola 1975 praktiziert, sie wurde für Vietnam 1968 praktiziert, sie wurde an so vielen anderen Orten in der Geschichte praktiziert.

Auch heute gibt es lebendige Beispiele. Lebendige Beispiele praktischer Solidarität mit dem Konzept der zivilen Arbeitsbrigaden gibt es heute, zum Beispiel in Kuba und Palästina. Internationale Brigaden wurden zur Unterstützung der Freiheitskämpfe des Volkes überall auf der Welt in verschiedenen Phasen der Geschichte organisiert. Heute wollen wir diese Tradition in Rojava unter dem Namen “Rojava Volunteers – Working Brigades” fortsetzen. Wir wollen euch die Möglichkeit geben, unsere Heimat kennenzulernen, die Realität unseres Kampfes zu erfahren, euer Wissen und eure Arbeit mit uns zu teilen und mit uns zu “schwitzen”, damit wir gemeinsam den internationalistischen Kampf für ein freies und gemeinschaftliches Leben stärken.

Wir rufen alle DemokratInnen, SozialistInnen, RevolutionärInnen und InternationalistInnen auf: Schließt euch uns an, werdet zu Freiwilligen! Gemeinsam werden wir Rojava verteidigen, kollektiv arbeiten und ein gemeinsames Leben aufbauen!”

Lernt Rojava kennen, setzt Solidarität in die Praxis um und helft uns, das wirtschaftliche und politische Embargo gegen Rojava zu brechen!

Die erste Arbeitsbrigade wird im Frühjahr 2022 von März bis April stattfinden. Wir haben für Sie ein 21-tägiges Programm mit politischen Diskussionen und Workshops, sozialen und kulturellen Aktivitäten, praktischer Handarbeit in einer Kooperative und einem lokalen Dorf sowie einer Tour zu wichtigen und bedeutenden Orten in Rojava vorbereitet. Hier könnt ihr euch einen genaueren Überblick über das Programm verschaffen.

Falls ihr noch Fragen habt, oder euch direkt registrieren woll, schickt uns einfach eine E-Mail an [email protected]

Network for International Friendship,

Oktober 2021

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