Am 18.05.22, dem Jahrestag des Mullivaikkal, dem Genozid an den Eelam Tamilen durch Sri Lanka, fand eine Versammlung statt. Women Defend Rojava hielt gemeinsam mit der internationalistischen Jugendkommune Sara Dorşin eine Redebeitrag – im Sinne des Internationalismus:
„69.796 Tote
Am 18. Mai 2009 endete offiziell der Bürgerkrieg in Tamil Eelam und Sri Lanka. Die singhalesische Dominanz und Gewalt in dieser Region, führte und führt bis heute einem sich über Jahrzehnte erstreckenden Genozid an unserem tamilischen Geschwistern aus. Der Genozid und darauffolgende Bürgerkrieg begann im Mai 1983, mit Pogromen an der tamilischen Bevölkerung, durchgeführt durch das Militär Sir Lankas, welches zunächst in Jaffna Geschäfte und Wohnhäuser zerstörte und ausraubte. In Trincomalee half die singhalesische Bevölkerung Sir Lankas dem Militär, Dörfer zu überfallen und zu zerstören. Das war der Anfang einer Welle der ethnischen Säuberung durch SinghalesInnen, die die gesamte Insel überzog und zur Zerstörung des tamilischen Autonomiebestrebens führen sollte. Die Massaker in den darauffolgenden Jahrzehnten füllen buchstäblich ein gesamtes Buch. Minenangriffe, Bombardements, Machetenangriffe, Angriffe auf Krankenhäuser und Schulen, der Einsatz von chemischen Waffen, das Niederbrennen ganzer Dörfer und darauffolgend die Errichtung singhalesischer Siedlungen.
Die Parallelen dieser faschistischen Gewalt sind offensichtlich: Vergewaltigung als strategische Kriegswaffe, Entführung und gezielte Ermordung von Frauen, Kindern und Jugendlichen, Assimilation der Sprache. Krieg trifft immer zuerst Frauen und Kinder – sei es in Kurdistan, Palästina, in den zapatistischen Gebieten, in der Westsahara oder Tamil Eelam.
So wie der Sri Lankische Staat gezielt die Gebiete dessen tamilische Bevölkerung er ermordet oder vertrieben hat, nutzt, um SinghalesInnen dort anzusiedeln, nutzt auch der türkische Staat Land für die strategische Erweiterung seines Territoriums. Aktuell führt der türkische Staat einen faschistischen Angriffskrieg gegen die kurdische Selbstverwaltung. Im Oktober 2019 führte das AKP/MHP Regime eine ethnische Säuberung in Rojava durch, um die Gebiete der türkischen Dominanz zu unterwerfen. Wie auch in Kurdistan, macht sich auch in Tamil Eelam der deutsche Staat mitschuldig an faschistischer Gewalt und Genozid. Im Mai 2006 nahm der deutsche Staat die LTTE in die Liste der Terrororganisationen auf, um den Jahrestag des Beginn des Bürgerkriegs herum.
Reden wir von internationaler Solidarität meinen wir jeden Kampf, global, wahrzunehmen und zu unterstützen. Internationale Solidarität bedeutet zusammen sich mit allen antikolonialen und freiheitlichen Bewegungen überall auf der Welt zu vernetzen. Gemeinsam zu stehen und gemeinsam zu kämpfen. Reden wir von Erinnern und Kämpfen, meinen wir jedem Kampf, jedem Genozid und jedem Opfer des Faschismus und Kolonialismus zu gedenken. Internationale Solidarität bedeutet überall gemeinsam zu erinnern, niemals zu vergessen und zu kämpfen bis zur Freiheit.
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