Gemeinsam, organisiert, widerständig können sie den Frühling nicht aufhalten! – Aufruf zum kollektiven Gedenken

In Erinnerung an Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî), sowie die drei am 23.12.2022 in Paris ermordeten FreundInnen Emine Kara (Evîn Goyî), Şirîn Aydin (Mîr Perwer) und Abdurrahman Kizil

Aufruf zur Teilnahme an der Großdemonstration am 07.01.2023 in Paris und dezentralen Gedenkveranstaltungen am 09.01.2023.

Die Kurdische Freiheitsbewegung ist mit ihrem Paradigma des Demokratischen Konföderalismus zu einer Inspiration, zu einer Hoffnung, zu einem Feuer für gesellschaftliche Veränderung geworden. Sie ist die lebendige Umsetzung einer anti-patriarchalen Alternative zu Staat, Macht und Gewalt. Jin, Jiyan, Azadî ist die Parole, die Frauen und Menschen weiterer unterdrückter Geschlechter im weltweiten Kampf gegen Unterdrückung, Gewalt und Feminizid vereint.

Dafür wird sie bekämpft, dafür wird Krieg gegen sie geführt, in Kurdistan wie in Europa. Der Anschlag auf das Kurdische Gesellschaftszentrum in Paris am 23.12.2022 hat uns das genauso schmerzlich verdeutlicht, wie der Mord an  Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbin) und Leyla Şaylemez (Ronahi) am 09.01.2023. Beide Anschläge fanden in Paris statt, beide Anschläge richteten sich gezielt gegen die Kurdische Freiheits- und darin vor allem Frauenbewegung und beide Anschläge waren keine Einzelfälle sondern Teil eines Vernichtungskriegs der überall auf der Welt gegen die Kurdische Bewegung geführt wird.

Wir sind traurig und wütend über die Kontinuität dieser patriarchalen Gewalt. Freundinnen, wie Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbin), Leyla Şaylemez (Ronahi) und Emine Kara (Evîn) sind für uns im Kampf für Frauen- und Geschlechterbefreiung Impulsgeberinnen und Vorreiterinnen.

Um ihnen zu gedenken und um ihren Kampf weiterzuführen, laden wir Euch alle ein, am 07.01.2023 mit uns nach Paris zu fahren und an der dortigen Demonstration zum zehnten Jahrestag der Ermordung von Sara, Rojbin und Ronahi teilzunehmen. Aus vielen Orten wird es eine gemeinsame Busanreise geben. Fragt bei den Kurdischen Gesellschaftszentren nach oder informiert Euch über anfdeutsch.com, um mehr über die konkreten Abfahrtszeiten zu erfahren. Mobilisiert auch Eure Freund:innen, Familien, Nachbar:innen, Kolleg:innen und alle Menschen, die ihr kennt, um gemeinsam ein starkes Zeichen gegen patriarchale Gewalt und Feminizid und für Frauenbefreiung und ein selbstbestimmtes Leben zu setzen.

Am 09.01.2023 jährt sich der Todestag von Sara, Rojbin, Ronaji zum zehnten Mal. Wir laden Euch ein den Freundinnen zu gedenken, an sie zu erinnern, uns ihren widerständigen Lebensweg bewusst zu machen und ihn gemeinsam und entschlossen weiterzugehen. In vielen Kurdischen Gesellschaftszentren wird es an diesem Tag Gedenkveranstaltungen geben. Nehmt Kontakt zu den Vereinen und Räten auf, beteiligt euch an der Vorbereitung und nehmt an den Veranstaltungen teil. An vielen Orten sind in den vergangenen Jahren Widerstandsplätze, Gedenkorte und andere Plätze gegen Feminizid entstanden. Wir laden Euch ein, sie am 09.01.2023 zu nutzen, kollektives Gedenken zu organisieren und Menschen in ihrer Trauer, Wut und Widerstand zusammenzubringen.

Denn für uns ist klar: Auch wenn sie die schönsten Blumen abschneiden, so können sie den Frühling nicht aufhalten. Nimmt uns das kapitalistische Patriarchat eine, so antworten wir alle – gemeinsam, organisiert, widerständig.

Denn wir sind entschlossen: Gemeinsam verteidigen wir das Leben! Jin Jiyan Azadî!

Gemeinsam Kämpfen – Feministische Organsierung für Selbstbestimmung und Demokratische Autonomie

Women Defend Rojava Deutschland

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