An diesem TAG DES WIDERSTANDS UND DER WÜRDE DER INDIGENEN BEVÖLKERUNG schließen wir uns dem Aufruf des
des NATIONALEN KONGRESSES DER INDIGENEN VÖLKER (CNI) in Solidarität mit den
widerständigen Völkern in Abya Yala und auf der ganzen Welt an. Jetzte mehr denn je kämpfen wir gemeinsam gegen den Tod,
der uns vom globalen patriarchalen Kapitalismus aufgezwungen wird.
An diesem Tag, dem 12. Oktober, begann vor 531 Jahren die Kolonisierung des Kontinents Abya Yala. Damit begann eine zerstörerische Ära der Ausbeutung und Unterdrückung der indigenen Bevölkerung nicht nur in Abya Yala, sondern auf der ganzen Welt – eine hegemoniale Unterdrückungspolitik, die unter den Kolonialstaaten bis heute anhält. Sei es in Form von Kriegen, moderner Sklaverei durch Konzerne und Wirtschaftsimperien, Landraub und Umweltzerstörung oder durch kulturelle Genozide, die Zerstörung der Sprachen und Kulturen indigener Völker und die Verweigerung von politischer Teilhabe und Selbstbestimmung. Jeden Tag werden Tausende von Männern, Frauen und Kindern Opfer dieses Systems und sind einer permanenten und grausamen Form des Krieges ausgeliefert. Dies ist das Ergebnis einer Weltordnung, die auf einer Mentalität der Zerstörung beruht – Zerstörung des Willens der Frauen, Förderung des Rassismus, Unterdrückung der persönlichen und kollektiven Identität, Zerstörung der sozialen Kultur und Ethik.
Zweifellos ist die einzige Antwort Widerstand. Widerstand durch Bewusstseinsbildung, durch die Selbstorganisierung der Menschen und durch ihren Kampf – insbesondere den der Frauen. Deshalb ist der 12.10. ein bedeutender Tag – nicht nur als Beginn der Besetzung eines Kontinents, sondern mehr als das, weil er den Beginn des Widerstands gegen jede Besetzung markiert. Der organisierte Widerstand der Menschen, die gegen Gewalt und Unterdrückung nicht schweigen, die sich dem Kolonialismus und den Verboten ausbeuterischer Regime nicht beugen, sondern sie ablehnen. Dies ist der Garant für Gerechtigkeit, Demokratie und die Freiheit aller Völker.
Als Kongra Star, eine Bewegung von Frauen, die in Rojava, Westkurdistan und Syrien für die Freiheit kämpfen, kennen wir den Schmerz, der mit der Besetzung des eigenen Landes, dem Verlust der eigenen Geschichte, Sprache und Traditionen verbunden ist, und wir kennen die Kraft des organisierten Widerstands. Seit vielen Jahren führen wir hier in Kurdistan und im Mittleren Osten als Frauen den Kampf für unsere Freiheit, die Freiheit unseres Landes und unserer Gesellschaft.
In unserem Kampf und Widerstand fühlen wir uns mit allen unterdrückten Völkern weltweit, mit allen widerständigen Völkern und mit allen widerständigen Frauen verbunden. Wir, die wir besonders mit unserer Gesellschaft und unserem Land verbunden sind, sind Vorreiterinnen im Kampf für die Freiheit unserer Völker. In diesem Sinne bringen wir heute unsere Verbundenheit und Solidarität mit dem indigenen Widerstand zum Ausdruck und grüßen insbesondere alle kämpferischen Frauen, die daran beteiligt sind.
Jin Jiyan Azadî!
Berxwedan Jiyan e!
Kongra Star, 12. Oktober 2023