Gemeinsamer Aufruf der feministischen Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ und der Kampagne „Women Defend Rojava“ in Deutschland zur Beteiligung an den Aktionswochen zum zehnjährigen Gedenken an den Genozid und Feminizid in Şengal:
Am 3. August 2024 jährt sich der Beginn des Genozids und Feminizidis an den Êzîd:innen in Şengal durch den selbsternannten „Islamischen Staat“ (kurz IS) zum zehnten Mal. Als feministischen Organisierung Gemeinsam Kämpfen und als Kampagne Women Defend Rojava in Deutschland rufen wir gemeinsam dazu auf, sich im Rahmen der Aktionswochen zum zehnjährigen Gedenken vom 20. Juli bis 3. August an den regionalen bzw. lokalen Veranstaltungen der êzîdischen Vereine zu beteiligen. Wir rufen auch dazu auf, an den zentralen Demonstrationen, die am 3. August von den êzîdischen Vereinen in den Großstädten Düsseldorf, Frankfurt, Hannover und Berlin geplant sind, teilzunehmen.
In den Aktionswochen wollen wir uns als internationalistische feministische Kräfte mit den Êzîd:innen in der Diaspora vereinen und unsere gemeinsame Trauer und Wut über den Genozid-Feminizid 2014 zum Ausdruck bringen. Wir wollen dabei aber auch unsere Hoffnung und unseren Kampfgeist, den wir durch den Wiederaufbau und den Aufbau der Selbstverteidigungsstrukturen der Gesellschaft in Şengal fühlen, teilen und in die Öffentlichkeit tragen.
Dafür rufen wir alle feministischen Kräfte auf, sich unseren Aktionen anzuschließen oder sie an den Orten, wo unsere Struktur nicht bestehen, eigenständig durchzuführen. Wir rufen dazu auf im Zeitrahmen der Aktionswochen an den Widerstandsplätzen unserer Städte alle lokalen feministischen Kräfte zu vereinen, und geeint durch Trauer und Wut im Rahmen einer kollektiven Performance einen gemeinsamen Ausdruck in die Weltöffentlichkeit zu tragen.
Vorbereitet für diese Aktion sind:
- Eine DIN A4 „Info-Leine“, die jeweils ausgedruckt und aufgehängt werden kann.
- Eine Kreis-Performance, die als Video dokumentiert werden kann. Im Anschluss wollen wir die Videos der verschiedenen Orte in einer Kollage zusammen fügen:
- Für die Performance gibt es einen ebenfalls gelayouteten Slogan, sodass er an jedem Ort ausgedruckt und individuell ausgemalt werden kann. Der Slogan besteht aus mehreren Wörtern, die jeweils auf Schildern geschrieben sind. Auf der Vorderseite steht: „10 Jahre Genozid-Feminizid in Şengal“ Die Schilder in der Mitte haben eine Rückseite. Das heißt zunächst wird der erste Teil des Slogans auf der Vorderseiten gehalten und nach einigen Sekunden werden die Schilder in der Mitte umgedreht, dann steht dort: „10 Jahre Verteidigung und Wiederaufbau in Şengal“ [Die Datei mit dem Slogan findet sich am Ende dieses Artikels zum Downloaden]
- Dazu können Parolen gerufen werden oder Ihr spielt Musik – seid kreativ. Bitte nehmt die Performance auf Video auf und schickt es bis zum 29. Juli an uns. Eine Freundin schneidet daraus dann einen Clip für Social Media, der auch an die Frauenbewegung im Şengal geschickt werden soll.
- Wichtig dafür: Erstellt die Aufnahmen in Hochformat. Nehmt mindestens 10 Sekunden auf, gerne etwas mehr. Unser zusammengeschnittenes Video wollen wir dann am 3. August veröffentlichen. Für die vorbereiteten Materialien oder Nachfragen sowie zum Teilen Eurer Videos erreicht ihr uns unter [email protected].
Wir akzeptieren die Angriffe, vor allem die des türkischen Staats, auf Şengal und auf den Aufbau der Frauenbewegung in Şengal nicht, genauso wenig wie die auf Nord- und Ostsyrien. Die Frauenrevolution ist ein Hoffnungsschimmer, der der Welt zum Strahlen verhilft. Lasst uns gemeinsam mit dieser Aktion in internationaler Solidarität voranschreiten und unseren geeinten Kampf gegen das patriarchale und feminizidiale System, dem wir uns global zur Wehr setzen, zurückdrängen.
Jin Jiyan Azadî – gemeinsam verteidigen wir das Leben!