Nehmen Haltung ein gegen diejenigen, deren Worte, Einstellungen und Politiken den Weg für die Besatzung ebnen

Die Frauenbewegung Kongra Star in Rojava verurteilt den Besuch Necirvan Barzani in Ankara und das Treffen mit R.T. Erdogan vergangenen Freitag. Das Statement dazu könnt ihr hier lesen:

An die öffentliche Meinung und die kurdische Bevölkerung

Wie bekannt ist befinden wir uns derzeit in einer sehr seniebelen Phase. Die kurdische Bevölkerung in allen vier Teilen Kurdistans ist von Völkermord bedroht. Kolonialistische und faschistische Staaten setzen alles daran, dass das kurdische Volk im 21. Jahrhundert weder Status noch Freiheit erlangen wird.

Die Angriffe gehen in allen Bereichen weiter: Sie besetzen unser Land und versuchen unsere Kultur, unsere Sprache, unsere Geschichte, unsere Würde und unsere gesamte Existenz zu zerstören. Auf diese Weise wird das kurdische Volk seit hundert Jahren unterdrückt und verfolgt.

Gegen diese schmutzigen Angriffe geht der beispiellose Kampf in allen vier Teile Kurdistans weiter. Wir hoffen und sind zuversichtlich, dass die Anstrengungen des Kampfes zu Freiheit und Erfolg führen werden.

Für eine freie Zukunft brauchen wir die Einheit der Kurden ebenso wie den Kampf gegen die Feinde des kurdischen Volkes. Wir haben in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass es ohne Einheit keinen Erfolg geben kann.

Es ist die Politik der Besatzer, Feindschaft und Konflikte zwischen den Kurden zu schüren. Die jahrhundertealte Geschichte des kurdischen Volkes ist voll von solchem Verrat.

Wir sehen, dass die Feinde des kurdischen Volkes immer noch dasselbe Spiel treiben. Auf der einen Seite wird der Vertreter des kurdischen Volkes, Abdullah Öcalan unmoralischer und schwerer Folter ausgesetzt und die PKK angegriffen, auf der anderen Seite setzen sie sich mit der PDK zusammen. Auf der einen Seite greift sie an, auf der anderen Seite sucht sie Kollaborateure zur Besetzung. Damit sich die Kurden erneut gegenseitig umbringen.

In der Phase, in der Hoffnung auf die Einheit der Kurden gelegt wird, ist es eine große Schande, mit dem Feind, der Kurdistan bombadiert an einem Tisch zu sitzen.

Gerade für die Kurden in einem so sensiblen und wichtigen Prozess ist es beschämend, dass Barzani nach Ankara geht und über Sinjar spricht. Die kurdische Geschichte und das kurdische Volk werden die Kollaboration nicht akzeptieren und werden sie als schmutzig und gegen das Wohlergehen des kurdischen Volkes in Erinnerung behalten.

Warum nehmen sie nicht Stellung gegen diejenigen, die Kurdistan jeden Tag bombardieren, Mädchen und Jungen, Frauen und Kinder töten, Dörfer zerstören und das noch verwundete Sinjar bombardieren?

Warum beziehen sie Stellung gegen diejenigen, die Kurdistan vor den Besatzern verteidigen und ihr Leben für die Freiheit opfern?

Warum werden die kurdischen Befreiungsbewegung und der Widerstand als Grund für die Besatzung dargestellt und damit die Besatzung legitimiert?

Sie behaupten, dass sie, wenn die PKK nicht in Sinjar, Heftenîn oder Qendîl wäre, nicht bombardieren würden.

Alle sollen wissen, das diese aussagen die türkische Besatzung rechtfertigen.

Wir als Frauenbewegung in Westkurdistan fordern in erster Linie alle kurdischen Kräfte auf, auf die Besetzung des faschistischen türkischen Staates zu reagieren. Alle sollten den Kampf der kurdischen Mädchen und Jungen gegen die Besatzung, ohne auf persönliche, familiäre und parteipolitische Interessen zu denken unterstützen. Das ist der richtige Weg der uns stolz machen wird.

Wir fordern das gesamte kurdische Volk, insbesondere Frauen und Jugendliche in allen vier Teilen Kurdistans auf, unverzüglich gegen die Besetzung des faschistischen türkischen Staates und gegen diejenigen vorzugehen, die die Besatzung unterstützen. Nehmen Haltung ein gegen diejenigen, deren Worte, Einstellungen und Politiken den Weg für die Besatzung ebnen.

Kongra Star Koordination

7.09.2020

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