In Gedenken an die kurdischen Aktivistinnen und Politikerinnen Sêve Demir, Pakize Nayır und Fatma Uyar

Heute, am 4. Januar, gedenken wir der drei kurdischen Aktivistinnen und Politikerinnen Sêve Demir, Pakize Nayır und Fatma Uyar, die ihr Leben, ganz nach dem Motto: ‚Freiheit bekommt man nicht, man nimmt sie sich‘, dem Kampf für die Befreiung der Frau gewidmet haben.

Bis heute werden Frauen systematisch und gezielt vom türkischen Staat ins Visier genommen. Die AKP-Regierung zielt mit ihrer frauenfeindlichen Politik vor allem auf Frauen, die sich gegen das, auf Kapitalismus, Nationalstaat und Patriarchat basierende, nationalistische und faschistische System der Türkei erheben und organisieren.
Wir sehen dies deutlich an den andauernden Angriffen gegen Frauen in der Türkei, wo Hunderte von politischen Aktivistinnen, Politikerinnen und Journalistinnen inhaftiert sind, darunter auch die kurdische Politikerin Leyla Güven, die zu 22 Jahren und drei Monaten Haft verurteilt wurde. In den türkischen Gefängnissen werden die Rechte der Frauen massiv verletzt. Die Frauen sind dort mit anhaltenden Zellendurchsuchungen konfrontiert, bei denen all ihre persönlichen Dinge wie Erinnerungen, Tagebücher, Gedichte etc. konfisziert werden. Darüber hinaus wird ihre Kommunikation sowie soziale Interaktion mit der Außenwelt massiv eingeschränkt, was ihre Isolation noch weiter verstärkt.
Der türkische Staat setzt seine frauenmörderischen Politik weiterhin fort, mit der er sich bisher der gezielten und systematischen Ermordung von mehr als 100 Frauen schuldig gemacht hat, wie die aktuelle Kampagne “100 Gründe, Erdogan zu verurteilen” dokumentiert.

Die Gewalt kennt jedoch keine Grenzen und so setzt Erdogan seine feminizidale Politik und imperialistischen Bestrebungen mit grausamster Gewalt gegen die Frauenrevolution und mit der Besatzung von Gebieten in Nordsyrien fort. In den türkisch besetzten Regionen Afrin, Serêkaniyê und Girê Spî sind vor allem Frauen täglicher Gewalt wie Misshandlungen, Entführungen, Folter, Vergewaltigungen bis hin zu Ermordungen ausgesetzt. Gewalt, ausgeführt von den Türkei treuen Besatzungstruppen, und die an die Methoden des IS erinnert.

Heute vor fünf Jahren, am 4. Januar 2016, wurden die drei kurdischen Aktivistinnen und Politikerinnen Sêve Demir, Pakize Nayır und Fatma Uyar gezielt von türkischen Sicherheitskräften in Silopi ermordet. Sêve Demir von der DBP (Partei der demokratischen Bezirke), Fatma Uyar vom KJA (Kongress der freien Frauen) und Pakize Nayir (Vorsitzende der Volksversammlung von Silopi) waren auf dem Weg vom Stadtviertel “Karsiyaka” nach “Yesilyurt”, um die dortige Zivilbevölkerung aktiv zu unterstützen. Ein türkischer Panzer nahm sie ins Visier. Stundenlang warteten sie auf einen Krankenwagen, der sie abholen sollte. Der Krankenwagen kam jedoch nicht und sie starben an den Folgen ihrer schweren Verletzungen.

In Gedenken an sie und all den anderen Frauen, die im Kampf gegen Faschismus und für die Frauenbefreiung ihr Leben gegeben haben, werden wir unseren Kampf fortführen.

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