Solidarität mit der Frauenrevolution in Rojava – Das Schweigen brechen!

Erklärung von Kongra Stare zu den jüngsten Angriffen der Türkei auf Rojava:

Seit der Nacht des 13. Januar hat der faschistische türkische Staat eine zweite intensive Luftoperation in Rojava (Nordsyrien) innerhalb eines Monats gestartet. Erneut werden die zivile Infrastruktur sowie Produktionsanlagen und damit das tägliche Leben der Menschen vor Ort zum Ziel der Angriffe. In den vergangenen drei Tagen wurden mehr als 60 Orte in Nord- und Ostsyrien angegriffen. Dabei waren die Luftangriffe vor allem auf die Strom- und Ölinfrastruktur sowie auf zivile Fabriken und Lagerhäuser gerichtet. Die gesamte Grenzregion in Nordsyrien wurde mit Drohnen, Kampfflugzeugen und Artillerie bombardiert. Diese völkerrechtswidrigen Angriffe der Türkei dauern noch immer an.

Der faschistische türkische Staat hat die Angriffe mit der Notwendigkeit der Selbstverteidigung und der Berufung auf Artikel 51 der UN-Charta gerechtfertigt. Dies ist eine nicht haltbare und grundlose Behauptung, da es keine Angriffe oder Drohungen gegen die Grenzen der Türkei von Nordsyrien aus gegeben hat. Wir fragen also: Was haben die Angriffe der faschistischen Türkei mit Selbstverteidigung zu tun, wenn es keine Bedrohung aus der Region gibt? Und warum fühlt sich die Türkei bedroht, wenn sie Schulen, Getreidesilos, zivile Produktionsanlagen und die Storm- sowie Ölversorgung der Bevölkerung angreift?

Die jüngsten Angriffe zeigen einmal mehr, dass das, was die Türkei tut, nichts anderes als Terror gegen die Menschen in Nord- und Ostsyrien ist. Dabei zielt der türkische Staat darauf ab, das tägliche Leben der Menschen vor Ort unmöglich zu machen, Instabilität in der Region zu schaffen, den sogenannnten IS wiederzubeleben, die Bevölkerung der Region einzuschüchtern und sie zur Flucht zu zwingen. Mit diesen Angriffen will er die Errungenschaften der Frauenrevolution und das daraus entstandene demokratische Selbstverwaltungssystem in Nord- und Ostsyrien zerstören.

Als Kongra-Star, die in der Region aktive Frauenbewegung, verurteilen wir die aktuelle Kriegsdrohung und die darauf folgenden Angriffe aufs Schärfste. Wir, die Frauen in Nord- und Ostsyrien, wissen um die Bedeutung der Frauenrevolution und ihrer Errungenschaften, und wir werden nicht aufgeben.

Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft ist der Grund für das Erstarken des Faschismus des türkischen Staates und seiner Bedrohungen in der ganzen Welt. So gehen seine mörderischen Aktionen weiter. Deshalb rufen wir alle demokratischen, antifaschistischen, antikapitalistischen, antikolonialen und feministischen Kräfte auf, sich mit der Frauenrevolution in Rojava zu solidarisieren und das Schweigen zu brechen.

Deshalb rufen wir als Frauenbewegung Kongra Star die demokratische Öffentlichkeit, Frauenorganisationen, Menschenrechtsgruppen und insbesondere Frauenrechtsaktivist:innen weltweit dazu auf

– Solidarität mit der Frauenrevolution in Nord- und Ostsyrien zu zeigen,

– sich in öffentlichen und politischen Kampagnen zu engagieren, um die brutalen Angriffe zu stoppen,

– Rechenschaftspflicht für die Kriegsverbrechen der Türkei zu fordern, und

– unsere Forderung nach einer Flugverbotszone über Nord- und Ostsyrien zu unterstützen, um zukünftige Angriffswellen zu verhindern.

Frauenbewegung Kongra Star

15. Januar 2024

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